Maui

 

Maui ist die flächenmäßig zweitgrößte der hawaiia­nischen Inseln und nimmt auch in Bezug auf die jährlichen Besucherzahlen nach Oahu den zweiten Platz ein. Einwohnermäßig belegt Maui mit etwa 88.000 Einwohnern den Dritten Platz.

Entstanden ist Maui in zwei erdgeschichtlichen Phasen. Zunächst hoben sich die Vulkankegel der Berge im Westen aus dem Meer hervor, von denen der höchste Gipfel der Puu Kukui mit 1.764 m ist. Erst später bildete sich der östliche Gebirgszug der Insel mit dem heute 3.050 m hohen Haleakala, dessen Krater mit einem Durch­messer von mehr als 8 km der größte auf Hawaii ist. Zwischen den beiden Vulkanmassiven, deren Berghänge von steilen, engen Tälern geprägt sind, bildete sich eine weite Ebene.

Schon in der frühen Besiedlung der hawaiianischen Inseln spielte Maui eine bedeutende Rolle, unter anderem aufgrund der Frucht­barkeit des Landes, und bis 1843 war der Sitz der hawaiianischen Könige in Lahaina. 

Erst mit der Zuwanderung amerikanischer und europäischer Weißer, die aus wirtschaftlichen Erwägungen und wegen der günstigen, natürlichen Hafenanlagen in Honolulu die Insel Oahu bevorzugten, verlor die Insel an Bedeutung. Nur die Walfänger blieben der Insel treu, die Lahaina als Ruhequartier auserwählt hatten, wenn sie im Winter von monatelangen Fangreisen im rauen Nordpazifik eine erholsame Zuflucht brauchten.

Bedeutsam für die hawaiianische Wirtschaft blieb Maui jedoch wegen seines fruchtbaren Bodens, wo unter günstigen klimatischen Bedingungen große Zuckerrohr-, Ananas- und sogar Gummibaum­plantagen entstanden. Die größte ihrer Art war die Plantage der Missionarssöhne Sam Alexander und Henry Perrine Baldwin, die von chinesischen Arbeitern ein Bewässerungssystem bauen ließen, das das Wasser aus den Bergen Ostmauis in die karge, sandige Ebene zwischen den beiden Bergmassiven transportierte. Aus dem früheren, fast wüstenähnlichen Gebiet wurde fruchtbares Land. Noch heute ist die „llawaiian Commercial & Sugar Company” die größte und ertragreichste Plantage des Landes.

Verkehrstechnisch sind zwar alle sehenswerten Punkte der Insel problemlos zu erreichen, eine klassische Rundreise ist jedoch nicht möglich, da sowohl der äußerste Nordwesten wie der südöstliche Küstenstreifen nur mit Allradfahrzeugen befahren werden dürfen.